"Wie der Metzger die Gelbwurst, so kennt der Rechtsanwalt die Gesetze!"

Diese Aussage stammt von Rechtsanwalt, Herrn Gerhard Hefele, der am Donnerstag, den 06. 02.2014, im Rahmen des Wirtschafts- und Rechtsunterrichts die Klasse 9a besuchte. Herr Hefele erzählte Anekdoten aus seinem Berufsalltag und schilderte auf ergreifende Weise einen seiner "intensivsten" Fälle, einen hinterhältig geplanten Mord. Die Schüler wurden zudem darüber informiert, dass der Regierungssitz von Mittelfranken in Ansbach liegt. Besonders überrascht war die Klasse über eine Verordnung der Stadt Schwabach, die ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen vorsieht.

Die Staatliche Realschule Schwabach trauert um ihren ehemaligen Chef, Herrn Realschuldirektor a. D., Hermann Stamm, der ihre Entwicklung von 1976 bis 2005 entscheidend geprägt hat.

Er übernahm die Schwabacher Realschule in ihren Anfangsjahren, baute sie auf, erweiterte und prägte sie, wie es wohl kein Zweiter so geschafft hätte. Konsequent kümmerte er sich um alle Belange der Schule, um die großen und kleinen Probleme der Schülerinnen und Schüler, um die Sorgen und Anliegen der Lehrkräfte und aller anderen Mitarbeiter und um bauliche Maßnahmen und Einrichtungen der Schule. Immer war er Ansprechpartner und väterlicher Ratgeber für seine Schüler.

Je größer die Probleme für den Einzelnen erschienen, umso mehr und intensiver kümmerte er sich darum, diese zu beseitigen. Dabei suchte er stets nach einer menschlichen Lösung. Im besten christlich-sozialen Sinne fing er Schüler und deren Familien auf, wenn sie sich in Not befanden. Da der Mensch und das pädagogische Ziel für ihn im Vordergrund standen, war ihm das formale Bestrafen von Schülern zuwider. Er wollte Hilfen geben, damit sich die jeweilige Situation des Einzelnen langfristig verbessert.

Als Chef stand er voll hinter seinen Lehrkräften, deren fachlicher Kompetenz und pädagogischem Geschick er mehr vertraute als jeder pädagogischen Modeerscheinung. Mit dem Ziel im Blick, allen Schülern eine gute Startposition ins Leben zu verschaffen, ließ er seinem Kollegium große Freiräume. Eine weitere Chance, diesem Ziel näher zu kommen, sah er in der sechsstufigen Realschule, für die er mit Überzeugung eintrat. So gab er wichtige Impulse für die bayerische Schullandschaft.

Hermann Stamm handelte stets nach seinen Prinzipien. In einer Zeit, in der viele die rechte Gefahr noch nicht erkannten, kämpfte er unerschrocken gegen rechtsradikale Tendenzen in der Gesellschaft, ohne auf sein persönliches Wohl zu achten und ohne sich durch die zahlreichen Drohbriefe, die er aus aller Welt erhielt, abschrecken zu lassen. Er wollte, dass alle Schülerinnen und Schüler unsere Schule ohne Angst vor rechter Gewalt besuchen konnten, was ihm auch gelang. Damit setzte er couragiert deutliche Zeichen gegen soziale Ausgrenzungen.

Weil er die Wurzeln des Rechtsradikalismus ebenso vermitteln wollte wie die Werte der Demokratie, erlebte man ihn als leidenschaftlichen Geschichts- und Sozialkundelehrer in den 10.Klassen.

Durch Hermann Stamm war die Realschule in Schwabach präsent. Sein Netzwerk ermöglichte zahlreiche wichtige Schulprojekte. Sie konnten nur umgesetzt werden, weil er für den passenden finanziellen Rahmen sorgte.
Der Kommunalpolitiker wusste die entsprechenden städtischen Ämter zum Wohl der Schüler und der Schule zu nutzen.

Ganz viele Menschen werden Hermann Stamm in dankbarer und lebendiger Erinnerung behalten, weil sie in der Realschule Schwabach gearbeitet haben oder zur Schule gegangen sind.

Am Donnerstag, den 19.12.2013, lag bei den Fünftklässlern Spannung in der Luft, denn das Finale der Rechenolympiade stand an. Acht Teilnehmer kämpften im Kopfrechnen gegeneinander, so dass sich am Ende zwei Finalisten gefunden hatten.

Der 7. SFZ-Cup geht an die Mädchen der Realschule Schwabach. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten und einem knappen 1:0 Sieg gegen die Realschule Roth (Tor: C. Ortelsbach) kamen die Fußballmädels immer besser in Schwung. Zwei klare Siege gegen die Mittelschule Allersberg (8:0, Tore: C. Ortelsbach 3, S. Kir 3, F. Riesch, N. Zürl) und das Team des Veranstalters vom Schwabacher Förderzentrum (7:0, Tore: F. Riesch 3, S. Kir 2, G. Kreitlein, ET) legten den Grundstein zum Turniersieg. Im letzten Spiel gegen die starke Wirtschaftsschule Schwabach gab es ein torloses Unentschieden. Insgesamt 10 Punkte und Platz 1 für die Realschule Schwabach.

Reinhard Seifert verstarb ganz unerwartet am 3. Januar 2014.

Wenn wir an Reinhard Seifert denken, taucht vor uns das Bild eines Menschen auf, der beseelt war von der Schönheit der klassischen Kultur und Musik. Wir sehen ihn am Lehrerzimmer-PC sitzen und genussvoll Wagner lauschen.

Egal ob Oper, Theater oder Reisen zu historischen Stätten und Ausstellungen, all das erfüllte ihn selbst und es lag ihm am Herzen, anderen diese Welt zu erschließen. Sein schier unerschöpflicher, fundierter Wissensschatz war ihm Teil seiner Lebensfreude wie auch pädagogischer Antrieb.

Leidenschaftlich vermittelte er die klassische Kultur. Überzeugt, dass Bildung die jungen Menschen wesentlich prägt, leitete er sie unermüdlich an, sich eine umfassende Grundlage zu erarbeiten. Sein Ziel war dabei, den Jugendlichen sowohl einen menschlichen als auch einen beruflichen Weg ins Leben aufzuzeigen und zu ebnen.

Intensiv beratend  hat er in vielen persönlichen Gesprächen den weiteren Bildungsweg gewiesen und so an der beruflichen Entwicklung vieler Schüler mitgewirkt. Die Bereitschaft zur Anstrengung, die ihn selbst auszeichnete, zeigte er den Schülern als Schlüssel zum Erfolg.

Als Verfechter von Leistung forderte er diese Haltung beharrlich ein.  Er selbst ging mit gutem Beispiel voran. In der Schulorganisation akzeptierte er Notwendigkeiten zum Wohle der Schule und des Kollegiums, ohne dabei seinen Vorteil im Auge zu haben. Den Kollegen war er bereitwillig Ansprechpartner und Ratgeber.

Enge Verbundenheit und Wohlwollen seiner Schule gegenüber spürte man in all seinen Aktivitäten – nach innen und außen. Die Vernetzungen, z.B. in die Wirtschaft, in die Elternschaft, zu anderen Schulen, stärkten die Möglichkeiten der Realschule Schwabach.

In menschlicher und fachlicher Hinsicht hinterlässt er große Lücken. Wir sind dankbar für sein engagiertes Wirken und dafür, dass er bereichernder Teil unseres Kollegiums war.

Das Kollegium, die Schulleitung und die Verwaltung

Die Beerdigung findet am Freitag, 10. Januar 2014, um 13:30 Uhr auf dem Waldfriedhof in Schwabach statt.