Exkursion zum Thema Nachhaltigkeit 7b2

Im Rahmen einer Unterrichtseinheit an der Hermann-Stamm-Realschule setzten sich Schülerinnen und Schüler der siebten Jahrgangsstufe mit nachhaltigen Konsum auseinander. Ziel war es, den Jugendlichen nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern ihnen auch konkrete Handlungsmöglichkeiten im Alltag aufzuzeigen.

Die Unterrichtseinheit entstand im Kontext einer empirischen Arbeit an der FAU Erlangen-Nürnberg zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Wirtschaftsunterricht. Zentrale Fragestellung: Wie können Schülerinnen und Schüler dazu motiviert werden, ihr Konsumverhalten zu hinterfragen und nachhaltige Alternativen in Betracht ziehen?

Solche Alternativen gibt es in vielen Bereichen des täglichen Lebens, sei es das Ausleihen eines Buches in der Bücherei statt eines Neukaufs, der Erwerb eines generalüberholten Smartphones oder der Griff zur Second-Hand-Mode anstelle von Kleidung aus der Fast-Fashion-Industrie.

Letzteres war Ausgangspunkt der Unterrichtseinheit: Die 7. Klässler setzten sich an verschiedenen Stationen mit den ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Kleidungsproduktion in der Fast-Fashion-Industrie auseinander. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen rund um den Ressourcenverbrauch, die Arbeitsbedingungen und umweltschädigende Auswirkungen wie die Trinkwasserverschmutzung.

In der empirischen Forschung beschäftigte man sich zuvor ausgiebig mit Strategien, die bei Schülerinnen und Schülern eine nachhaltige Verhaltensänderung bewirken. Als besonders wirksam erwiesen sich authentische Alltagserfahrungen sowie die Vermittlung der Einsicht, dass nachhaltiges Handeln auch im Alltag mit vergleichsweise geringem Aufwand realisierbar ist. Besonders praxisnah wurde es bei der daraus resultierenden Stadterkundung: In kleinen Gruppen machten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Weg durch die Altstadt von Schwabach, um Läden mit nachhaltigen Alternativen zu entdecken. Sie suchten gezielt nach Siegeln wie „Fairtrade“, informierten sich online über die Geschäfte und traten teils sogar selbstbewusst in den direkten Austausch mit Verkäuferinnen und Verkäufern.

Zurück in der Schule wurden die Ergebnisse gesammelt, diskutiert und reflektiert. Dabei zeigte sich, dass viele Jugendliche ein wachsendes Verständnis für nachhaltige Kriterien entwickelt haben, auch wenn so manche Begriffe wie „Regionalität“ noch nicht von allen differenziert eingeordnet werden konnten.

Langfristiges Ziel der Unterrichtseinheit ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern eine tatsächliche Verhaltensänderung anzustoßen. Ob das gelungen ist, wird eine Nachbefragung in einigen Wochen zeigen. Dann wird erhoben, ob sich das Verhalten der Jugendlichen tatsächlich verändert hat, etwa durch einen Besuch in einem Second-Hand-Laden oder durch das Hinzufügen neuer Kriterien für die Auswahl eines Modegeschäfts.

Die Unterrichtseinheit macht deutlich, wie durch praxisorientiertes Lernen nicht nur Wissen, sondern auch Handlungskompetenz gestärkt werden kann. So wird BNE lebendig und greifbar, ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsfähiger Bildung.

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