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Deutschunterricht auf der Theatertribüne - oder Lebenshilfe durch das Theater

Für die Klassen 8b, 9b2 und 9d ist es schon fast eine Tradition geworden, im Sommer die Festspielbühne in Muhr am Altmühlsee zu besuchen. Bereits zum dritten Mal erlebten die Schüler die Aufführung eines Jugendstückes, das der sehr engagierte Theatermacher Christian Hauser inszenierte.

Damit möchte er die Lücke im Angebot schließen, die zwischen Kinder- und Erwachsenenschauspiel klafft. Auch dieses Jahr lag ihm daran, mit der Auswahl eines Stückes von Lutz Hübner den Finger auf ein gesellschaftliches Problem zu legen, das so manchem Heranwachsenden die Lebenschancen verbauen kann.

Gezeigt wurde, wie sich spontanes, unüberlegtes Handeln und falsche Freundesdienste, gepaart mit Aggressionen, Unsicherheiten und ungerechten Schuldzuweisungen, hochschaukeln können und den Blick für die Realität verstellen. Die  "versehentliche Mitnahme" eines Handys durch einen Azubi eskaliert und mündet in Körperverletzung, Geiselnahme, Erpressung und Betrug. Innerhalb einer (Theater) Stunde ist der Lebensweg zweier junger Menschen, des "Dream Teams" -so der Titel - zerstört. Deren "Freundschaft" zerbricht endgültig, Berufs- und Ausbildungschancen sind dahin. Das "Opfer", der Chef des einen, kann die beiden Verblendeten durch rationale Argumente nicht mehr erreichen und muss resignieren.

Eine sehr eindrucksvolle Gestik und Mimik sowie eine jugendnahe Umgangssprache der Schauspieler setzten die klare Aussage um. Die Schüler erkannten zwar manche Verhaltensweisen und Redewendungen, fühlten sich aber doch deutlich in einer sehr viel heileren Welt zuhause, so dass sie die dargestellten Auswüchse inhaltlich und schauspielerisch für etwas überzogen hielten.Gebrülle und Schlägereien aus nichtigem Grund u. Ä. hat von ihnen glücklicherweise noch niemand erleben müssen.

 

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