Exkursion zur Firma Faber-Castell in Stein

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Hinter den Kulissen der Bleistiftproduktion

Tagtäglich nutzen Schüler*innen und Lehrkräfte im Unterricht einen Bleistift. Besonders unsere Lernenden aus dem Kunst-Zweig verfügen über ein großes Repertoire an Stiften, um in den unterschiedlichsten Techniken ihre Bildideen umzusetzen. Daher machte sich die Klasse 7d am 26. Juli 2022 mit ihrer Kunstlehrerin Frau Skronn und Frau Stepper als Begleitlehrkraft auf den Weg nach Stein, mit dem Ziel den Bleistifthersteller Faber-Castell zu erkunden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch eine Mitarbeiterin wurden alle Teilnehmer*innen mit einem Audio-Guide versorgt, da es zum Teil sehr laut in den Fertigungshallen ist. Zunächst erfuhren wir vor der Zentrale des Familienunternehmens einiges über die historischen Hintergründe zur Entstehung des Bleistiftes und zum Standort Stein. Wissenswert ist, dass der Bleistift eigentlich Graphitstift heißen müsste, da er auch früher noch nie Blei enthielt. Durch die optische Ähnlichkeit hielt sich diese fälschliche Bezeichnung jedoch bis heute.

Die Bleistiftfabrik wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Jugendstil gebaut und unterliegt daher dem Denkmalschutz, d. h. das Gebäude darf nur mit Zustimmung des Denkmalamtes bei Bedarf geringfügig verändert werden. So kommt es auch, dass wir während der circa 2-stündigen Führung durch das optisch mit Liebe zum schmückenden Detail erbaute Firmengelände häufig Treppen steigen mussten.

Die Mitarbeiterin führte uns sodann durch den Produktionsbereich, um uns die Herstellung eines Rohbleistiftes zu zeigen. Dazu sahen wir uns die Maschinen, die Zedernholzplättchen frästen, sie mit Minen verklebten und dann zuschnitten, genauer an. Im Anschluss wurden die Rohstifte mindestens siebenmal lackiert, ehe es zum Abrunden des Stiftendes ging. Danach betrachteten wir das Bestempeln des Stiftes mit dem Firmennamen und dem jeweiligen Härtegrad. Nachdem das Stiftende an einer weiteren Maschine tauchlackiert worden war, wurde er mit Schleifpapier gespitzt und einer Qualitätskontrolle unterzogen. Zuletzt wurden die Stifte noch verpackt.

Kaum zu glauben, aber die Produktion für einen Bleistift benötigt tatsächlich 20 Tage. Trotz der aufwändigen Prozedur werden innerhalb eines Tages in Stein etwa 500.000 Stifte gefertigt.

Am Ende unserer Führung erhielten alle Teilnehmenden noch eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Bleistiftes mit Kappe, in der ein Anspitzer integriert ist. Zusätzlich konnten sich die Schüler*innen im angegliederten Besucher-Shop umsehen und das ein oder andere Zeichen- oder Malutensil bei Bedarf erwerben.

Für diese Möglichkeit des praxisorientierten Unterrichts gilt es, der Firma Faber-Castell in Stein vielen Dank auszusprechen. Eine professionelle Organisation des Ablaufs war der Rahmen für eine sehr gelungene Erkundung. Wir kommen gerne wieder!

 M. Skronn und H. Stepper

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