Ein Tornado fegt über die Klasse 7b1 und wirbelt die Schüler durcheinander, so dass innerhalb von wenigen Sekunden eine aufgelockerte und kameradschaftliche Stimmung im Klassenzimmer herrscht. Alle lachen miteinander, einige fallen hin, weil sie den letzten freien Platz im Zimmer nicht mehr erhaschen konnten.
Schnell wird bei dem Spiel auch klar, dass Gewalt innerhalb von Sekunden entstehen kann und die Reichweite des Handelns nicht immer abschätzbar ist. Gewalt hat viele Gesichter, diese galt es in dem 90-minütigen Workshop zur Gewaltprävention durch die Polizeihauptmeisterin Frau Slabsche von der Polizeidirektion Schwabach herauszufinden.
Mit Hilfe von kurzweiligen aber eindrucksvollen Videos erfassten die Jugendlichen Alltagssituationen aus dem schulischen und privaten Umfeld und realisierten, welche Auswirkungen verbale Gewalt haben kann. An einem Gewaltthermometer platzierten die Schüler Bild- und Wortkarten und diskutierten über die individuelle Empfindung und Ausprägung von Gewalt.
In den Köpfen der Jugendlichen blieb sicher die Erkenntnis, dass Gewalt nur vom Opfer selbst in der Intensität zu benennen ist. „Aus Spaß“ sind Worte, die weder wir Lehrer noch die Opfer in Zusammenhang mit körperlicher und verbaler Gewalt akzeptieren wollen. Im Rahmen des tollen Workshops wurden alle Schüler der 7. Klassen deswegen sensibilisiert – auch im Umgang mit Fotos und Handys bzw. iPads. Eindrucksvoll wies Frau Slabsche darauf hin, dass das Erstellen von Ton- und Bildaufnahmen einer anderen Person und die Verbreitung dieser eine Straftat darstellt und deswegen an Schulen, so wie an der Hermann-Stamm-Realschule, die Smartphones im Unterricht verboten sind. Natürlich wurden in diesem Zusammenhang auch die Altersgrenzen der Strafmündigkeit genannt und die Auswirkungen und Abläufe die jede Straftat auch im Jugendalter mit sich bringt.
Vielen Dank Frau Slabsche, für den aufschlussreichen und gut organisierten Workshop, den unsere Jugendlichen besuchen durften.
K. Prowinsky-Prell, ZwRSKin